Weitere Musikprojekte
»Erblast« wurde im Jahr 1996 als Solo-Projekt ins Leben gerufen. Während »Goethes Erben« das Ergebnis spannungsreicher Kompromisse zwischen Oswald Henke und Mindy Kumbalek war, lebte Oswald Henke mit diesem Seitenprojekt seine extremeren Seiten aus. Hierzu arbeitete er mit Juliana Ihl und später mit weiteren Musikern zusammen.
Das erste Album »I« ist ein sperriger und zeitgleich sphärischer, ritueller Sound- track des neuen Jahrtausends. Innerhalb der CD wird in einer erfundenen Sprache eine imaginäre Kultur dargestellt, »Romeo und Julia« mit »Natural Born Killers« gleichgesetzt und ein Streifzug durch ein Jahrtausend Menschheitsgeschichte angesprochen.
Schon im Album »II« von »Erblast« bearbeitete Oswald Henke ein Thema, auf welches er später in dem Theaterstück »Schattendenken« von »Goethes Erben« ausführlicher einging. Durch Träume und Phantasie gelingt es, Räume zu erkunden, die außerhalb des eigenen Lebens- raums liegen. Eine Figur dieses Werks – ein Wal – verlässt das Wasser und nimmt die Form eines Wolfs, Adlers und Menschen an.
Auf einer Split-CD mit »La Floa Maldita« erschien 1998 der Song »Saddams Requiem«, eine Abrechnung mit religiösen Fanatikern und Diktatoren.
Das dritte Album wurde nie veröffentlicht und so erschien als nächstes die CD »VI«. Die Musik wurde deutlich zugänglicher und die Lyrik beschäftigte sich mit verschiedenen Spielarten des Zwischenmenschlichen, aber auch tabuisierte Themen wie Borderline wurden angeschnitten.
2003 folgt das Album »Drittgeschlecht« der inzwischen zum Trio gereiften Band. Es ist das musikalisch reifste Erblast-Werk und führt von schweigender Aggression über Bewusstwerden zum Glauben, der im Glashaus sitzt.
Ende 2003 verabschiedeten sich die Bands »Erblast« und »Artwork« unter dem Motto ›Am Anfang stand das Ende‹ mit der »Exodus«-Tour und der gleichnamigen Split-CD. Das Cover, welches eine amerikanische Mutter mit ihrem uniformierten Kind inkl. Sarg vor brennenden Moscheen zeigt, stammt vom Leipziger Comic-Künstler Psycho M. Hoffmann.
Bei »Artwork« war Oswald Henke seit Anfang der 90er als regelmäßiger Gastsänger involviert. Ein Ende bringt nicht selten etwas Neues und so ging aus den beiden aufgelösten Bands im Jahr 2006 das neue Projekt »fetisch:MENSCH« hervor. Hiermit möchten die Beteiligten neue Wege jenseits des herkömmlichen Markt- geschehens im Musikbusiness gehen. Sie verstehen sich vor allem als Liveband, der das Musikmachen am Wichtigsten ist. Eine Veröffentlichung ihrer Stücke auf herkömmlichen Tonträgern ist nicht geplant, dafür aber ein Downloadalbum, welches im Herbst 2008 anlässlich ihrer Tour erscheint.
Drei ihrer Songs können auf ihrer Homepage (www.fetisch-mensch.de) herunter- geladen werden, wobei es den Nutzern offen bleibt, ob sie für jeden Song 0,50 € überweisen möchten. Mit dieser Aktivität möchte die Band darauf aufmerksam machen, dass Musik ihre wahre Natur fast verloren hat und immer mehr zur beliebig kopierbaren, namenlosen und allgegenwärtigen Datei geworden ist.
Bei »fetisch:MENSCH« geht es vor allem um die Facetten eines Wesens, welches Musik hört und liebt, welches sein Inneres in der Musik finden kann. Von dem Wesen, das leidet und lebt und liebt und unter Schmerzen nie aufhören kann zu hoffen: dem Menschen.